Projekt
Embedded Software

Ein Unternehmen für Mess- und Regelungs­technik steht vor einem Dilemma: Ein zentraler Mikro­controller ist nicht mehr verfügbar. Wir führen eine tief­greifende Portierung des bestehenden Systems auf eine neuen Hardware­plattform durch.

Portierung Temperaturregler

Unser Kunde ist ein mittel­ständisches Unternehmen und stellt hochwertige, digitale Temperatur­regler her – “Made in Germany”. Als einer der Markt­führer in diesem Gebiet ist das Unternehmen darauf bedacht, den technologischen Vorsprung zu halten.

Embedded Software für die Portierung eines Temperaturregler

Das Problem

Ein erfolgreiches Produkt, das auf einem 8bit Atmel Mikro­controller basiert, steht vor einem Engpass: Der Mikro­controller ist aufgrund von Liefer­schwierigkeiten nicht mehr verfügbar. Dabei handelt es sich nicht um irgendein Produkt – es wird in großen Mengen hergestellt und ist ein Umsatzbringer für unseren Kunden.

Unser Konzept

Priorität: Die Produktion darf nicht ins Stocken geraten. Unser Ansatz ist, einen Mikro­controller von einem anderen Hersteller einzusetzen, ohne Abstriche bei Aussehen, Verhalten oder Strom­verbrauch des Produkts zu machen. Die Heraus­forderung: Das Produkt muss auch im Batterie­betrieb und im Standby über mehrere Jahre hinweg genauso zuverlässig sein wie zuvor.

Die Lösung

Wir entscheiden uns für den Wechsel von Atmel zu Texas Instruments: Ein namhafter Hersteller, der zuverlässig liefern kann und einen nahezu identischen Strom­verbrauch hat. Zusätzlicher Vorteil: der neue Mikro­controller kommt mit BLE und ZigBee Funkmodul. Dadurch ist das Produkt zukunfts­sicher und fit für IoT sowie SmartHome-Anwendungen.

Unser Ansatz

Der wesentliche Schritt besteht darin, einen 15 Jahre alten 8bit Atmel C-Code auf den TI 32bit ARM C11/C++14 zu portieren. Bei einem Code ohne Dokumen­tation keine einfache Aufgabe! Unsere Erfahrung ist entscheidend, um die verschiedenen Module zu identifizieren. Nach der Isolierung der hardware­abhängigen Komponenten wird der Code in ein Echt­zeit­betriebs­system integriert, wobei die Ausführungs­zeiten des ursprünglichen Systems eingehalten werden.

Als besondere Heraus­forderung stellt sich die höhere Eigen­erwärmung des TI Mikro­controllers im Vergleich zum Atmel heraus. Dies erforderte eine Anpassung des Regel­algorithmus an die neuen Bedingungen.

Das Ergebnis

Obwohl die Portierung erfolgreich durchgeführt wird, gibt es unerwartete Heraus­forderungen: Die höhere Eigen­erwärmung des neuen Mikro­controllers sorgt für Temperatur­schwankungen. Statt der geforderten 0,5°C haben wir Schwankungen von bis zu 2°C. Zusätzlich gibt es externe Störungen, die Fehl­messungen verursachen. Durch Hardware­modifikationen und einen zusätzlichen Software­filter meistern wir diese Heraus­forderungen und aktualisieren das Produkt erfolgreich.

Fazit

Trotz technischer Herausforderungen kann durch gezielte Anpassungen des Produkts die Produktion erfolgreich fortgesetzt werden. Zusätzlich implementieren wir direkt zukunfts­orientierte Verbesserungen.

Thomas Schmid, Geschäftsführer der Canetron GmbH

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